Ein Blog von Christine Felsinger
mit Fotos von Felix Knaack

8 pferdefreundliche Tipps zum Tränken und Kühlen

.. sowie beliebte Wasser-Märchen von Kolik bis Kreuzverschlag

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Prost Mahlzeit: Maya probiert auf der Weide ihren neuen Wassereimer aus. Der ist aus Gummi, lässt sich flach zusammenfalten und mitnehmen. Praktisch, finden wir. Infos zum Falt-Eimer gibt's hier auf der Website meines Blog-Partners Waldhausen. Foto: Felsinger Prost Mahlzeit: Maya trinkt wie die meisten Pferde am liebsten aus Eimern. Da kann sie nämlich die Nase tief reinstecken und richtig einen zischen. Foto: Felsinger

So kommt das Wasser gesund ins Pferd

1. Bekommen Pferde Kolik, wenn sie direkt nach dem Reiten trinken?

Nein. Diesen Mythos widerlegte Tierarzt Hal Scott von der Michigan State University, der Pferden während und nach harter Arbeit Wasser nach Belieben anbot.  Keines wurde krank. FREUNDPFERD-Tipp: Pferde nach dem Reiten saufen lassen, so viel Pferde wollen; aber langsam (siehe Tipp 8) und nicht zu eiskalt, rät die Münchner Lehrstuhlinhaberin für Pferdefütterung, Professor Ellen Kienzle, die andernfalls Krampfkoliken durch Hyperperistaltik (zu heftige Darmbewegungen) fürchtet.

2. Muss ich Wasser im Winter wärmen?

Nein, es sei denn, das Pferd trinkt sowieso zu wenig (alte Pferde, siehe Tipp 7) oder die Tränke muss als Schutz gegen Einfrieren beheizt werden. Die US-Verhaltensforscherin Dr. Sue McDonnell fand heraus, dass Pferde im Winter deutlich mehr Wasser tranken, wenn man es vorher wärmte. Hatten die Pferde allerdings die Wahl zwischen kaltem und warmem Wasser, bevorzugten sie selbst bei klirrendem Forst das eiskalte Wasser. Erklärung: könnte sein, dass sich Pferde durch dieses Verhaltene-Erbe instinktiv vor verdorbenem Wasser schützen, weil in der Natur das kalte Wasser das frischeste ist. FREUNDPFERD-Tipp: Will man erreichen, dass Pferde bei Kälte mehr trinken, nur warmes Wasser anbieten und alle kalten Wasserquellen abstellen.

Wasser, marsch: Maya und ich probieren seit ein paar Tagen unseren neuen blitzeblauen Wassereimer aus. Der ist aus Gummi, lässt sich flach zusammenfalten und mitnehmen. Praktisch, finden wir. Infos zum Falt-Eimer gibt's hier auf der Website meines Blog-Partners Waldhausen. Foto: Felsinger

Wasser, marsch: Maya und ich probieren seit ein paar Tagen diesen blitzeblauen Wassereimer aus. Der ist aus Gummi, lässt sich flach falten und mitnehmen. Praktisch, finden wir. Infos zum Falt-Eimer gibt’s hier auf der Website meines Blog-Partners Waldhausen. Foto: Felsinger

3. Warum trinken Pferde lieber aus Pfützen und Eimern als aus Selbsttränken?

Manche Pferde mögen den Chlorgeschmack im Trinkwasser nicht. Sie tunken gern zum Saufen das Maul ein; und das geht bei tiefen Pfützen, Eimern und Gewässern eben besser als bei Selbsttränken. Außerdem kann das Pferd vom Boden in natürlicher Haltung trinken. FREUNDPFERD-Tipp: Tränken bei der Stallplanung höchstens in 60 Meter Höhe montieren.

4. Wie bringt man sensible Pferde dazu, fremdes Wasser zu trinken?

Dem Pferd Zeit lassen. Nicht in Panik geraten, wenn es da Wasser zunächst verweigert. Wenn Pferde durstig sind, werden sie über kurz oder lang trinken. Wer von vornherein Wasser von zuhause überall hin mitnimmt, fördert nur, dass seine Pferde heikel bleiben. Kritisch wird es im Sommer bei Sportpferden, die sehr viel schwitzen. FREUNDPFERD-Tipp: Manche Distanzreiter maskieren den fremden Wassergeschmack deshalb mit Apfelsaft, Obstessig oder einem Schuss Malzbier. An diese Aromen das Pferd allerdings bereits zuhause gewöhnen, sonst trinken sie es erst recht nicht!

5. Muss man Pferdebeine nach dem Training mit kaltem Wasser kühlen?

Bei gesunden Pferden nicht. Bei Pferden mit Sehnenproblemen hilft Kühlen gegen Entzündungen und nimmt Schmerzen. Kurzes Abspritzen mit dem Schlauch reicht dafür aber nicht: Erst nach 10 Minuten Kühlen nimmt die Temperatur im Gewebe ab, fanden Forscher an der Oregon State University. Ihre zweite Entdeckung: Schlichtes kaltes Wasser kühlt von allen Kühlmitteln am besten, denn damit die Kältetherapie wirkt, muss sie das kranke Gewebe auf 15 bis 19 Grad Celsius bringen.

Weil Maya in ihren 20 Lebensjahren einige Sehnenverletzungen hatte, haben wir viele Erfahrungen mit Kühlen gesammelt. Wichtig ist, dass der Wasserstrahl nicht zu hart ist, und dass man lange genug kühlt, um einen Effekt zu erzielen. Ein kurzer kalter Guss regt das Gewebe eher dazu an, Wärme zu produzieren. Foto: Felsinger

Weil Maya in ihren 20 Lebensjahren einige Sehnenverletzungen hatte, haben wir viele Erfahrungen mit Kühlen gesammelt. Wichtig ist, dass der Wasserstrahl nicht zu hart ist, und dass man lange genug kühlt, um einen Effekt zu erzielen. Ein kurzer kalter Guss regt das Gewebe eher dazu an, Wärme zu produzieren. Foto: Felsinger

6. Droht Kreuzverschlag, wenn man verschwitzte Pferde kalt duscht?

Nein. Ein US-Forscherteam widerlegte diesen Mythos, indem es Vollblüter bei 31,3 Grad Hitze und 77,7 Grad Luftfeuchtigkeit auf dem Laufband arbeiten ließ und hinterher am ganzen Körper kalt duschte. Die Muskelstoffwechsel-Werte, die sich bei Kreuzverschlag drastisch ändern, blieben gleich. Die Kühlung tat den Probanden gut, sie erholten sich schneller als ungeduschte Sportskameraden. FREUNDPFERD-Tipp: Beim Kühlen trotzdem an den Beinen anfangen und nicht einfach unvermittelt einen eisigen, harten Wasserstrahl auf den Rücken richten. Dabei gehen sensible Pferde nämlich reflexartig ins Hohlkreuz, weil es ihnen unangenehm ist.

7. Was kann ich tun, damit mein altes Pferd genug trinkt?

Im Winter animiert leicht gewärmtes Wasser zum Trinken. Feuchtes Futter wie Mash, Rübenschnitzelbrei, Möhren, Zuckerrüben und Silage bringt Wasser ins Pferd. Viele Pferde mögen Kräutertee. FREUNDPFERD-Tipp: Bei Tees den Tierarzt nach der richtigen Mischung fragen. Denn Kräuter sind Heilmittel und sollten gesunden Pferden nicht wahllos regelmäßig eingeflößt werden.

8. Wie verhindere ich, dass mein Pferd zu schnell trinkt?

FREUNDPFERD-Tipp: Da gibt’s einen simplen Trick aus Kavallerie-Zeiten. Er steht in der H.Dv.12, der deutschen Heeresdienstvorschrift Reiten: Dort heißt es, man solle Heu auf den Wassereimer legen oder beim Tränken das Gebiss im Maul lassen. Wenn Pferde übrigens regelmäßig Wasser angeboten bekommen, dann trinken sie nicht gierig, sondern so manierlich wie Maya unten auf dem Foto.

Wir machen übrigens gerade einen Eimer-Test, denn diese beiden sommerlichen Gefäße hier finde ich wirklich witzig und praktisch für unterwegs. Wenn sie nicht beim Pferd in Gebrauch zum Tränken, Füttern, Sattelzeug putzen etc. sind, fahren sie klein gefaltet bei mir im Kofferraum spazieren und eignen sich somit auch für Ausflüge mit dem Pferd… Zu haben in Azurblau (10 Liter, 12,95 Euro) und Rot (5 Liter, 8,95 Euro); für Infos einfach anklicken oder im Portal meines Blog-Partners Waldhausen danach stöbern (Partner-Link)!

Maya schaut sich ihren neuen Eimer erst mal an und testet natürlich auch kurz mit dem Vorderbein an, was das für ein Gefäß ist. Kann man daraus wirklich trinken? Klar, klappt schon... Foto: Felsinger

Maya schaut sich ihren neuen Eimer erst mal an und testet natürlich auch kurz mit dem Vorderbein an, was das für ein Gefäß ist. Kann man daraus wirklich trinken? Klar, klappt schon… Foto: Felsinger

Für Wasser und mehr: Das sind unsere Falt-Eimer, die wir gerade testen. Foto: Felsinger

Für Wasser und mehr: Das sind unsere Falt-Eimer, die wir gerade testen.

Flach gelegt: So klein machen sie sich, wenn wir sie nicht brauchen . Foto: Felsinger

Flach gelegt: So klein machen die sich, wenn wir sie nicht brauchen.

Mehr Trink-Tipps und Wasser-Wissen gibt’s hier:

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Von Möhre bis Öl: So viel Wasser steckt im Futter

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