Warum die Kolik-OP dem Pferd hilft
Alarm im Darm: Keine Angst vor der Kolik-OP

Entscheidung über Leben oder Tod: Jedes zehnte Pferd bekommt irgendwann eine Kolik, die lebensbedrohlich sein kann. Wenn es soweit ist, müssen Reiter und Tierarzt entscheiden: Operieren oder nicht? Finnische Forscher haben Fälle ausgewertet und ermittelt: Die Kolik-OP lohnt sich!
Natürlich stellt sich die Frage nach der Heilungsprognose und je nach Nutzung des Pferdes auch nach der Leistung, die es nach einer Kolik-OP noch bringen kann. Für Pferdebesitzer ebenfalls ein wichtiger Faktor: Eine Kolik-OP verursacht Kosten bis zu 5.000 Euro. Eine Studie zeigt nun, dass die Bilanz von Kolik-OPs für Pferde und Pferdebesitzer weit überwiegend positiv ist.
“Viele Pferde erleiden irgendwann eine Kolik, und glücklicherweise können viele konservativ mit Medikamenten und Infusionen behandelt werden”, weiß Dr. Isa Immonen von der University of Helsinki in Finnland, die an der Studie beteiligt war. “Manchmal aber hilft nur eine OP, ein teurer und fürs Pferd gravierender Eingriff. Für uns Menschen ist das eine schwierige Entscheidung über Leben und Tod.”
83,7 Prozent der Pferde waren wieder so aktiv wie vorher
Die Forscher untersuchten die Langzeit-Resultate von 236 Pferden nach einer Kolik-OP zwischen 2006 and 2012 mit Schwerpunkt auf Zufriedenheit der Besitzer und Leistung der Pferde nach OP und Genesung. Ihr Ergebnis lässt hoffen: Von der Pferden, die die OP überlebten, konnten 83,7 Prozent ihre vorherigen oder geplanten Aktivitäten wieder aufnehmen. 78,5 Prozent erreichten ihr Leistungsniveau, das sie vor der OP hatten, oder sogar ein höheres.
96,3 Prozent der Pferdebesitzer waren zufrieden mit der tierärztlichen Versorgung, und fast alle bewerteten die Genesung nach der Kolik-OP mit mindestens zufriedenstellend. “Wir hatten den Eindruck, dass es wichtig zu definieren ist, welche Faktoren die Heilungsprognose und die Leistung nach der OP beeinflussen. Das würde den Pferdebesitzern und auch den Tierärzten bei der Entscheidung helfen, ob sie operieren sollen oder nicht, gerade im Hinblick auf die Lebenszeit, die das Pferd noch vor sich hat und auf seine Nutzung“, sagt Dr. Immonen.
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