Ein Blog von Christine Felsinger
mit Fotos von Felix Knaack

So sortieren Pferde ihr Futter

Mit Muskelkraft und Haaren!

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Säuberlich werden im Computer-Futterständer die Haferkörner vom Boden geschleckt. Säuberlich werden im Computer-Futterständer die Haferkörner vom Boden geschleckt.

Pferde sind sehr wählerische Fresser und sortieren ihr Futter perfekt: Haferkörner werden mit der Oberlippe einzeln vom Boden oder fein säuberlich aus der hintersten Ecke des Trogs gerüsselt, und übel schmeckende Medikamente werden gezielt aussortiert. Dass Pferde das können, liegt zum einen an ihrem sehr gut ausgeprägten Geruchssinn, mit dem sie ziemlich genau analysieren können, was ihnen schmeckt und was nicht: Pferde sind echte Spürnasen, schauen sich schon als Fohlen ab, was die Mutter frisst, und bilden so ihre Geschmacksgrundlage fürs Leben. Wenn Pferde mal etwas fressen, was sie nicht vertragen, bildet sich eine Art Gefahr-Gedächtnis aus: Künftig wird dieses Futter gemieden. Zum anderen hilft ihnen beim Sortieren der super sensible Bereich rund um Maul und Nase, der durch und durch Muskeln enthält. Zum Bewegen des Mauls und der Nüstern haben Pferde allein zehn verschiedene Muskeln. Die Lippen pressen sie mit dem Lippenschließmuskel zusammen, wenn sie das Fressen verweigern. Und die weiche, mit feinen Tasthaaren besetzte Haut rund um die Nase wirkt wie ein dicht mit Antennen besetztes Feld: Hier kommt nichts ins Maul, was das Pferd nicht will.

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