Heu wässern: So geht’s richtig
"15 Minuten richtig durchnässen", raten Tierärzte

Um Staub und Schimmelpilz-Sporen im Heu auszuwaschen, machen viele Pferdebesitzer das Heu nass. Das soll auch helfen, wasserlösliche Kohlenhydrate (z.B. die Zucker Glukose und Fruktane) auszuwaschen, die bei empfindlichen Pferden Hufrehe auslösen. Schwedische Forscher haben diese Tauch-Effekte untersucht und festgestellt, dass intensiv gewässertes Heu tatsächlich weniger wasserlösliche Kohlenhydrate enthält. Auch die Belastung mit Schimmelpilzen nimmt beim Wässern ab. Allerdings steigt je nach Dauer des Tauchbads die Zahl der Keime im Heu: Die Belastung mit Hefen und bestimmten Bakterien nahm im Versuch zu. Die Forscher ließen das Heu 24 Stunden im Wasser liegen und folgerten, dass dies die hygienische Qualität mindern könnte.
(Cecilia Elisabeth Müller et al., aus: Journal of Equine Veterinary Science, Juli 2015).
Wie schafft man diesen Spagat zwischen Gut (Auswaschen unerwünschter Stoffe) und Böse (schnellerer Verderb, vor allem bei warmem Wetter)? “Das Heu 15 Minuten richtig durchnässen und schnell verfüttern. Um den Gehalt an leicht löslichen Kohlenhydraten zu senken, reicht es nicht, das Heu nur mit der Gießkanne zu befeuchten”, rät Annette Zeyner, Tierernährungs-Professorin an der Universität Halle-Wittenberg. “Man muss allerdings auch wissen, dass beim Wässern von Heu Mineralstoffe, Rohprotein und Energie verloren gehen.” In der Praxis ist der Vorteil durch Wässern für die allermeisten Pferde höher als dieser Verlust.
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