Ein Blog von Christine Felsinger
mit Fotos von Felix Knaack

Erste-Hilfe-Tipps bei Streit ums Futter

Mediatorin Christina Wenz erklärt, wie der Stallbesitzer Ihr Pferd besser füttert!

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Sinnesprobe: Weil wir das Beste für unsere Pferde wollen, schnüffeln wir Reiter gern im Futter. Das führt oft zu Missverständnissen mit dem Stallbetreiber. Sinnesprobe: Weil wir das Beste für unsere Pferde wollen, schnüffeln wir Reiter gern im Futter. Das führt oft zu Missverständnissen mit dem Stallbetreiber.

Wehe, wir entdecken giftige Herbstzeitlose im Heu, die Box ist mal wieder nicht richtig gemistet oder das Pferd war heute kaum auf der Koppel. Da sind wir schnell auf 180, denn das geht wirklich nicht. Trotzdem ist es wirksamer, wenn wir erst mal tief durchatmen, bevor wir uns mit dickem Hals beim Stallbesitzer beschweren! Hier sind 3 Profi-Tipps für den Stallfrieden von Mediatorin Christina Wenz aus Kaiserslautern. 

Tipp 1: Stellen Sie sich vorab einen positiven Verlauf des Gesprächs vor

Wenn wir eine Aussprache vor uns haben, programmieren wir uns oft selbst negativ und malen uns in heftigster Form aus, dass die Situation eskaliert und im Streit endet. Oft sind wir dann schon so auf Ärger eingestellt, dass wir ihn wie „magisch“ anziehen und es auch tatsächlich dazu kommt. Bevor Sie beispielsweise die Aussprache mit dem Stallbesitzer suchen, versuchen Sie doch mal, sich positiv zu programmieren und sich vorzustellen, wie das Gespräch entspannt abläuft und Sie selbst sehr souverän bleiben. Eine gute Methode ist es, sich (beispielsweise abends vorm Einschlafen) vorzustellen, man säße im Kino. Auf der Leinwand läuft die vor ihnen liegende Gesprächssituation in entspannter Atmosphäre ab. Malen Sie sich einen guten und erfolgreichen Verlauf der Aussprache in allen Einzelheiten aus. Wenn wir mit positiver Einstellung in ein Gespräch gehen, verläuft es in der Regel wesentlich entspannter.

Tipp 2: Fallen Sie nicht sofort mit der Tür ins Haus

Wenn wir bei unserem Beispiel – der Aussprache mit dem Stallbesitzer – bleiben, dann macht es wenig Sinn, das Gespräch zu suchen, wenn man gerade so richtig vor Wut kocht und dann möglichst den Anderen direkt mit Anschuldigungen zu attackieren. Warten Sie ab, bis der erste Zorn verraucht ist. Notfalls schlafen Sie eine Nacht darüber. Beginnen Sie das Gespräch möglichst höflich, indem Sie den Stallbesitzer beispielsweise fragen, ob er einen Moment für Sie Zeit hat, da Ihnen etwas auf dem Herzen liegt.

Tipp: Fehler zugeben und sich entschuldigen

Sie kommen in den Stall und stellen fest, dass die Box Ihres Pferdes seit Tagen nicht gemistet wurde? Schnell kochen wir vor Wut und machen unserem Unmut auch schnell Luft – manchmal merken wir im Nachhinein, dass unsere Reaktion zu heftig und überzogen war. Falls Ihnen bewusst wird, dass Sie den anderen im Eifer des Gefechtes oder im ersten Zorn unfair und zu heftig angegangen sind oder gekränkt haben, dann geben Sie dies zu und entschuldigen Sie sich. Dies kann helfen, die Situation erheblich zu verbessern.

Christina Wenz, Volljuristin und Mediatorin, betreibt ihre Praxis in Kaiserslautern. Sie hat sich unter anderem auf die Schlichtung von Streit in Pferdeställen spezialisiert.  Foto: www.mediation-wenz.de

Christina Wenz, Volljuristin und Mediatorin, betreibt ihre Praxis in Kaiserslautern. Sie hat sich unter anderem auf die Schlichtung von Streit in Pferdeställen spezialisiert.
Foto-Copyright: Wenz

Die häufigsten Auslöser für Streit im Stall: Das FREUNDPFERD-Interview mit Christina Wenz

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